Im ersten Moment mutet der Name vielleicht ein wenig seltsam an. Was sollte ein Käfer schon mit Puppen zu tun haben? Und warum sollte er sie klauen? Im zweiten Moment allerdings ist die Sache dann doch logisch. Denn mit Puppen ist hier keinesfalls menschliches Spielzeug gemeint. Vielmehr wird mit dem Namen ein Hauptbestandteil der Nahrung des kleinen Laufkäfers beschrieben. Diese besteht nämlich aus den Puppen von Schmetterlingen.
Bei uns in Deutschland sind derzeit 4 Arten von Puppenräubern nachgewiesen. Neben dem Kleinen Puppenräuber gibt es noch den Großen Puppenräuber. Dazu gesellen sich noch Goldgruben-Puppenräuber und Heide-Puppenräuber.
Der Kleine Puppenräuber ist ein ausgewiesener Eichenwaldspezialist. Da er auch mit kleinen Schmetterlingsraupen und -puppen als Nahrung wunderbar zurechtkommt, bildet er über einen langen Zeitraum überlebensfähige Populationen. Der Große Puppenräuber zum Beispiel ist hier ganz anders organisiert. Er tritt immer dort auf, wo seine Beutetiere in großer Menge auftreten und verschwindet nach dem Festmahl wieder weitestgehend. Jedoch hängt auch beim Kleinen Puppenräuber die Dichte der Population direkt mit dem Auftreten seiner Nahrung zusammen. In Jahren mit einer hohen Dichte an Beutetieren steigt auch die Population des Kleinen Puppenräubers. In „normalen“ Jahren sinkt sie wieder, verschwindet aber für gewöhnlich nicht.
Innerhalb des Lebensraumes Eiche nimmt der Kleine Puppenräuber damit eine äußerst wichtige Rolle ein und fungiert als Beschützer des Baumes. Wie groß seine Leistung für die Eiche ist, verdeutlicht eine Zahl ganz besonders: In nur einer Saison kann ein einziger Puppenräuber etwa 400 Schmetterlingsraupen vertilgen. Deswegen ist er nicht nur bei der Eiche ein gern gesehener Besucher. Auch in der Forstwirtschaft ist er aufgrund dieser Leistung herzlich willkommen.
Kleiner Puppenräuber
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