Bevor der Schmetterling von seinen bunten Flügeln durch die Welt getragen wird, durchlebt er verschiedene Entwicklungsstadien (Metamorphose). Aus einem Ei entwickelt er sich zu einer Raupe und zuletzt zu einer Puppe. Wie lange die einzelnen Stadien dauern, ist von Art zu Art unterschiedlich und wird von der Temperatur und dem Licht beeinflusst.
Beim Gemeinen Blutströpfchen (auch Sechsfleck-Widderchen genannt) wächst jedes Jahr nur eine Generation heran. Die Eier werden vom Weibchen in der Nähe der Lieblingspflanzen der Raupen abgelegt – beispielsweise beim Spitzwegerich, Hornklee oder Habichtskraut. Bevor die Raupen überwintern, futtern sie sich im Herbst noch einmal den Bauch voll – als Puppe ist nämlich Fasten angesagt. Weil die Raupenhaut nicht mitwächst, häutet sich die Raupe im Laufe ihres Lebens fünf- bis sechsmal.
Die Puppe des Gemeinen Blutströpfchens hängt gut getarnt an vertrockneten Pflanzenstängeln oder Grashalmen. Zwischen Juli und August schlüpfen schließlich die Falter.
Damit sich die Schmetterlinge ungestört verpuppen können, ist es wichtig trockene Pflanzen im Herbst nicht abzumähen. Die Unordnung im Garten wird im nächsten Jahr mit dem farbenfrohen Erwachen der Schmetterlinge belohnt.