Wintergoldhähnchen bevorzugen Fichtenbestände als Lebensraum. Auch andere Nadelbäume, wie zum Beispiel Lärchen und Kiefern, werden von ihnen geschätzt. Allerdings werden durchaus auch andere Lebensräume aufgesucht. So haben wir auch in Mischwäldern oder Parks die Chance, die quirligen, kleinen Vögel zu beobachten. Vor allem während ihres Zuges sind sie dort anzutreffen. Voraussetzung ist ein gewisser Anteil von Nadelbäumen. Zur Brutzeit wählen sie am liebsten ältere Fichtenbestände. Denn zum einen haben die Bäume hier eine für sie ausreichende Höhe. Wintergoldhähnchen nisten nämlich sehr weit oben im Baum und suchen hier auch ihre Nahrung. Zum anderen verfügen ältere Bestände über ein reichhaltiges Nahrungsangebot. So sind alte Fichten zum Beispiel häufig von Flechten besiedelt. In diesen Flechten lassen sich wiederum eine ganze Reihe von Beutetieren, wie Spinnen oder Insekten finden.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Nach diesem Motto scheinen sich auch die Wintergoldhähnchen zu richten. Denn die starke Bindung an die Fichte trifft bei Weitem nicht auf alle Tiere zu. So gibt es die Art zum Beispiel auch auf den Azoren. Und hier ist sie in einem völlig anderen Lebensraum zuhause: im Wacholdergebüsch und in immergrünen, vom Menschen geschaffenen, Gebüschlandschaften, die Macchie genannt werden. Auf Teneriffa hingegen nistet sie in der Baumheide, einem Heidekrautgewächs.
Beobachten lassen sich Wintergoldhähnchen am besten außerhalb der Brutzeit. Denn im Gegensatz zum Sommer halten sie sich im Winter nicht nur im oberen Teil des Baumes auf, sondern suchen den gesamten Baum nach Nahrung ab. Das kommt dem Nacken des Beobachtenden sehr entgegen :-) Wintergoldhähnchen sind übrigens Teilzieher. Daher ist es wahrscheinlich, dass Tiere, die wir aktuell beobachten, Gäste aus dem Norden sind und nicht jene Tiere, die bei uns brüten.
Das Wintergoldhähnchen
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