Unter Tierfotografen wird er als „Verrätervogel“ bezeichnet – der Eichelhäher.
Der durchdringende Ruf des Eichelhähers ist nämlich für eine ganze Reihe von Tieren das Zeichen aufmerksam zu sein und notfalls zu flüchten – daher der „Verräter“. Ist der Tierfotograf erst entdeckt, bleibt ihm oft nur ein Standortwechsel oder eine Wiederkehr an einem anderen Tag. So nervig dieses „Verrätertum“ für uns Fotografen auch ist, für viele Tiere ist der Eichelhäher mit seinen wachsamen Augen die Rettung. Und wenn man dann mal das Glück hat, einen Eichelhäher zu beobachten, verzeiht man ihm seinen vorangegangenen Verrat ohnehin sofort.
Doch der Eichelhäher beherrscht nicht nur seinen krächzenden Warnruf, sondern auch die Rufe anderer Vögel. Er ist ein Meister der Imitation und kann damit sogar Vogelexperten in die Irre führen.
Im Herbst legt sich der Eichelhäher einen Wintervorrat aus Bucheckern, Haselnüssen und seiner Lieblingsspeise – Eicheln – an. Ihr hat der Eichelhäher auch seinen Namen zu verdanken. In seinem Kehlsack kann er bis zu zehn Eicheln transportieren. Die werden als Vorrat im Boden vergraben. Das Wiederfinden erfordert ein gutes Gedächtnis. Allerdings bleiben im Frühling trotzdem Eicheln über, die der Eichelhäher vergessen hat. Die wachsen fortan zu neuen Nahrungsbäumen heran – die Basis für eine neue Generation von Eichelhähern. Deswegen wird der Eichelhäher im Volksmund auch als „Gärtner des Waldes“ bezeichnet.
Der Eichelhäher ist übrigens nicht nur ein Meister im Verstecken von Nahrung, sondern beherrscht noch einen weiteren Trick: das „Einemsen“. Dafür sucht er Ansammlungen von baumbewohnenden Ameisen auf, breitet seine Flügel aus und lässt sich von den empörten Insekten mit Säure besprühen. Man nimmt an, dass er sich damit Parasiten vom Hals hält.
Der Eichelhäher
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