Einst war das Verhältnis des Menschen dem Habicht gegenüber von Angst geprägt. Angst davor, Verluste zu erleiden, weil sich der Habicht die Hühner holt. Diese Angst wurde mit heute seltsam anmutenden Bräuchen bekämpft. Beispielsweise ließ man die Hühner am Karfreitag durch einen hölzernen Ring laufen und glaubte, die Tiere auf diese Weise vor dem Greifvogel schützen zu können. Doch aus der Angst wurde Hass und die Habichte verfolgt und getötet. Dies endete zumindest im großen Maßstab in den 70er-Jahren. Aber nicht etwa, weil wir ein Einsehen hatten, dass das Töten der Tiere ein Fehler war. Vielmehr gingen die Bestände aufgrund des großflächigen Einsatzes von Pestiziden zurück.
Das Aussterben der Habichte konnte vor allem durch den unermüdlichen Einsatz von Umweltschützer*innen verhindert werden, da bestimmte Pestizide verboten wurden. Glücklicherweise hat sich auch unserer Beziehung zu den majestätischen Tieren mittlerweile geändert. Allmählich konnten sich die Greifvögel wieder ausbreiten und verloren gegangene Reviere neu besiedeln. Heute können wir mit etwas Glück sogar in Städten auf sie treffen, in denen sie sich das reichliche Nahrungsangebot zunutze machen.
Das Beutespektrum der Habichte ist bei Männchen und Weibchen unterschiedlich. Da die Weibchen größer sind als die Männchen, erlegen sie in der Regel auch größere Beutetiere. Das Weibchen erbeutet große Vögel und weitaus mehr Kaninchen und Hasen als das Männchen. Diese konzentrieren sich bei der Jagd auf kleine Vogelarten wie zum Beispiel Meisen, Amseln oder Stare. Was beide Geschlechter im urbanen Bereich zur Freude vieler Kommunen bevorzugt jagen, sind Tauben. Die behäbigen Vögel stellen eine leichte Beute für die gekonnten Jäger dar.
Der Habicht
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