In meinem letzten Beitrag habe ich euch das Jakobskraut vorgestellt.(klick hier) Der größte Feind des Jakobskrauts ist der Jakobskrautbär – genauer gesagt seine Raupen. Sie ernähren sich von Geiskräutern – am liebsten vom Jakobskraut. Der Jakobskrautbär ist ein Schmetterling. Er wird auch Blut- oder Karminbär genannt, was auf die rote Musterung der Falter hindeutet.
Gegen die im Jakobskraut enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PA), die für viele andere Tiere giftig sind, sind die Raupen des Jakobskrautbärs immun. Sie profitieren sogar von der Giftigkeit, indem sie die PA im Körper speichert und damit für Fressfeinde wie Vögel ungenießbar werden. Durch die auffällige, schwarz-gelbe Färbung signalisieren sie ihren Fressfeinden: Achtung, giftig!
Die Raupen werden zwei bis drei Zentimeter lang. Mit ihrer schwarz-gelben Ringelung sind sie auf dem gelb blühenden Jakobskraut gut angepasst. Ihr Kopf ist schwarz gefärbt und sie haben wenige, dafür lange, weiße Haare.
Der Falter nutzt die Pyrrolizidinalkaloide auch zur Ortung der Pflanze. Hier legt er seine Eier ab. So haben die Raupen, wenn sie im Juli schlüpfen, direkt ausreichend Nahrung zur Verfügung. Zuerst essen sie die besonders giftigen Blütenköpfe sowie die Blätter ab, sodass nur noch der kahle Stängel übrig bleibt. Manchmal fressen sie sogar noch die oberste Schicht des Stängels ab. Über den Sommer hinweg fressen sie sich dick und nehmen stetig an Größe zu. Zum Überwintern verpuppen sie sich, um im nächsten Mai bis Juni als Falter zu schlüpfen.
Das Jakobskraut ist Teil unserer heimischen Natur – genauso wie der Jakobskrautbär. Für den Jakobskrautbär ist das Jakobskraut eine wichtige Nahrungsgrundlage. Mit der Bebauung der Landschaft und der Intensivierung der Landwirtschaft wurde das Jakobskraut zunächst seltener. Dem Jakobskrautbär mangelte es daraufhin an Nahrung und sein Bestand ging zurück.
Mit der aktuellen Vermehrung des Jakobskrauts werden auch die Tiere, die sich von ihm ernähren, wieder häufiger. Dadurch übernehmen Tiere wie der Jakobskrautbär eine wichtige Rolle in der Regulierung der Vorkommen des Jakobskrauts.
Der Jakobskrautbär
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