Der Mäusebussard

Wer kennt ihn nicht, den miauenden Ruf der majestätischen Mäusebussarde. Wenn sie im Segelflug über ihr Revier hinweggleiten, können wir ihm lauschen. Sind sie in dieser Form unterwegs, geht es ihnen nicht in erster Linie um das Jagen. Denn mit den Rufen grenzen sie ihr Revier ab.

Brut

Mäusebussarde sind treu, ihr ganzes Leben bleiben sie mit dem gleichen Partner zusammen. Aber nicht nur das. Auch ihrem Revier bleiben sie treu, sofern es ihnen nicht genommen wird. Haben sie ein Revier besetzt, errichten sie ihren stattlichen Horst zumeist weit oben in alten, starken Bäumen. Als Baumaterial nutzen sie neben Ästen und Rinde auch Laub, Moos, Gräser und Haare. Das Weibchen legt, je nach Revier, etwa zwei bis vier Eier hinein. Pro Jahr gibt es nur eine Brut. Der Nachwuchs schlüpft nach einer Brutzeit von etwa 35 Tagen.

Ungefähr 50 Tage braucht es, bis die Kleinen flügge sind. Selbstständig sind sie dann aber noch nicht. Etwa weitere sechs bis zehn Wochen werden sie von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. In dieser Zeit, die als Bettelflugphase bezeichnet wird, nimmt der Nachwuchs allerdings nicht einfach passiv die Nahrung der Eltern in Empfang. Mit fortschreitender Zeit fliegen sie ihnen auch hinterher und lernen auf diese Weise immer mehr dazu.
Sind sie schließlich selbstständig, verlassen sie das Revier der Eltern. Zumeist besetzen sie ein Revier, das nicht weit von ihrem Geburtsort entfernt liegt. In seltenen Fällen legen sie aber auch beachtliche Entfernungen zurück, bis sie sich niederlassen.

Aussehen

An den Schwanzfedern mit den acht bis zwölf Querstreifen lässt sich der Mäusebussard leicht erkennen. Davon abgesehen ist die Nominatform des Mäusebussards außergewöhnlich vielfältig. Die Färbungen reichen von nahezu weiß bis fast vollständig schwarzbraun. Das ist in der Vogelwelt Mitteleuropas einzigartig.

Seit der Einführung der ganzjährigen Schonzeit im Jahr 1970 hat die Population des Mäusebussards wieder zugenommen. Mit etwa 100.000 Brutpaaren leben in Deutschland 50 % der europäischen und fast 10 % der westpaläarktischen Populationen. Dadurch ist der Schutz bei uns besonders wichtig.

Kurz erklärt:

Die Nominatform (heute nominotypisches Taxon genannt) ist die „typische“ Unterart einer Art. Ihr wissenschaftlicher Name ist mit dem Namen der Art identisch.


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