Der Schwarzspecht

Der Schwarzspecht ist größer als die anderen bei uns heimischen Spechte. Zudem ruft er lautstark, vor allem in Zeiten, in denen er sein Revier gegenüber Konkurrenten absteckt und verteidigt. Seine durchdringenden Rufe und seine explosiven Trommel sind dann weithin hörbar. Einfacher zu beobachten als seine Verwandten ist er dadurch aber bei Weitem nicht. Der Schwarzspecht gilt als scheu. Um ihn zu entdecken, braucht es viel Glück. Und um ihn in seinem Garten als Gast zu begrüßen, braucht es noch viel mehr davon. Aber auch das kommt hin und wieder vor, insbesondere in den Wintermonaten.

Schwarzspechte sind im Allgemeinen relativ anpassungsfähig, was ihren Lebensraum angeht. Die höchste Populationsdichte erreichen sie in ihren Lieblingshabitaten. Das sind zum einen Buchenwälder, in denen vereinzelte Tannen und Fichten stehen. Zum anderen Eichenwälder mit einem stabilen Kiefernanteil.

Diese Mischung mag er, weil er im Nadelholz reichlich Nahrung findet. Die Laubbäume hingegen dienen ihm vorrangig als Wohnraum. Durch seine Anpassungsfähigkeit ist das aber keine strenge Regel. Regionale Unterschiede können dabei sehr groß ausfallen.
Im Zuge seiner Ausbreitung nach Westen kommt er in Frankreich zum Beispiel auch in reinen Laubwäldern vor. Im Baltikum hingegen besiedelt er auch lockere Kiefernwälder.
Ähnlich unterschiedlich ist auch die Populationsdichte. Lebt der Schwarzspecht in seinem Lieblingshabitat, reichen ihm 100 Hektar vollkommen aus. In Habitaten, die seinen Ansprüchen schlechter entsprechen, sind seine Reviere hingegen oft größer als 1000 Hektar.



Auf der Suche nach Futter

»Tok-tok-tok-tok«. Emsig bearbeitet der Schwarzspecht den Stamm einer Fichte. Ihre kahlen Äste zeugen von den Borkenkäfern, die erst die Rinde des Baumes durchbohrt und dann darunter Eier abgelegt haben. Mittlerweile haben sich aus den Eiern dicke Larven entwickelt. Der Schwarzspecht muss nur die Rinde abschälen, um an die proteinreichen Leckerbissen zu gelangen. In den nächsten Wochen wird er regelmäßig zu dieser Fichte zurückkehren, bis der Stamm komplett entrindet ist und er sich eine neue Nahrungsquelle suchen muss. Vielleicht einen Baumstumpf mit Larven von holzbewohnenden Käfern oder ein Nest der Roten Waldameise. Etwa 3000 Ameisen oder die entsprechende Menge anderer Insekten muss der Schwarzspecht täglich erbeuten. Im Frühling wollen zusätzlich die Schnäbel seines nimmersatten Nachwuchses gefüllt werden.

Baumeister im Wald

Der Schwarzspecht hinterlässt seine Spuren nicht nur beim Höhlenbau, sondern auch bei der Nahrungssuche. Typisch ist dabei die längliche bis eckige Form. Mit seinem meißelförmigen Schnabel arbeitet sich der Schwarzspecht nicht nur in das weiche Holz toter Bäume. Der Riese unter den heimischen Spechten scheut auch vor lebenden Exemplaren nicht zurück. Oftmals ist der dabei auf der Suche nach Ameisen, die im faulen Kern der Bäume eine Behausung gefunden haben.

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