Der Sperber

Im letzten Jahrhundert wurden Greifvögel wie der Sperber intensiv gejagt – zum Schutz der Singvögel. Pikant: Unterstützt wurde die Bejagung bis ins 20. Jahrhundert hinein durch Abschussprämien von Vogelschutzverbänden. So berichtete Dr. Hans von Boetticher noch im Jahr 1929 von Prämien, die der Coburger Bund für Vogelschutz für die Tötung von Sperbern und anderen Greifvögeln zahlte. Erst durch die Novelle der Bundesjagdzeiten-Verordnung (BJagdZ-VO) im Jahr 1977 wurden unsere heimischen Greifvögel unter ganzjährigen Schutz gestellt.

Für die Sperberbestände stellte die Bejagung durch den Menschen keine langfristige Gefährdung dar. Was die Jagd nicht schaffte, machte die Landwirtschaft möglich. Ab 1955 brachen die Bestände in West- und Mitteleuropa ein. Die Ursache lag in dem Pestizid Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT). Zunächst gegen Insekten eingesetzt, wurde bald das Risiko für Tiere am Ende der Nahrungskette deutlich. Zwar ist DDT für Säugetiere nur schwach giftig, allerdings reicherte es sich in den Körpern von Tieren an. Für Sperber war das insofern fatal, dass die Eierschalen dünn und brüchig wurden.

Erst mit dem schrittweisen Ausbringungsverbot für DDT erholten sich die Bestände ab den 1970er Jahren allmählich wieder. Der Einsatz von Pestiziden und die illegale Bejagung setzen den Greifvögeln jedoch – auch in Deutschland – bis heute zu.

Informationen über die Greifvogelverfolgung in Deutschland findet ihr beim Komitee gegen den Vogelmord e.V.:
http://www.komitee.de/…/ak…/deutschland/greifvogelverfolgung
Über ihr Projekt „EDGAR“ können illegale Greifvogelverfolgungen gemeldet und somit verfolgt werden:
http://www.greifvogelverfolgung.de/content/meldeformular

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