Die Amsel

Noch vor 150 Jahren war die Amsel ein scheuer Waldvogel. Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert besiedelte die Amsel neue Lebensräume. Dadurch nahm der Bestand erheblich zu. Doch das war nicht immer so: In der britischen Population gab es während der 1970er Jahren regional Bestandsrückgänge von 20 bis 30 Prozent. Weil die Rückgänge in landwirtschaftlichen Gebieten am größten waren, schrieb man die Rückgänge der intensivierten Landwirtschaft zu. Die Amsel leidet wie viele andere Vögel auch unter dem Einsatz von Pestiziden, der ihre Nahrungsquellen zunehmend schmälert.

Entgegen ihres Rufs verhält sich die Amsel – außerhalb der Brutzeit – für gewöhnlich sozial. Beim Baden und auf der Nahrungssuche sind Ansammlungen von über 30 Vögeln keine Seltenheit. Der Frieden reicht allerdings nur solange, wie genug Nahrung da ist. Wenn die Beeren im Spätherbst zuneige gehen, endet auch das friedliche Miteinander.

Die Amsel ist der vielseitigste Früchtefresser unter den Drosseln. Bei Nahrungsmangel fliegt sie aber auch winterliche Fütterungsplätze an.

Unsere heimischen Amseln bleiben im Winter ihrem Gebiet überwiegend treu. Lediglich jede vierte Amsel zieht in den Westen oder Süden Europas.

Wenn ich in den Garten gehe, wartet bereits eine Amsel auf ihre persönliche Portion Rosinen. Die Nähe zum Menschen scheut sie nicht – sogar bis auf die Fensterbank treibt sie ihre Neugierde.

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