Die Bachstelze

Die Bachstelze ist die häufigste Stelzenart in Deutschland. Das liegt nicht zuletzt an ihrer Anpassungsfähigkeit. Als Kulturfolger lebt sie auch in von Menschen veränderten Lebensräumen. Für sie sind Nischen in Mauern und Gebäuden wichtige Brutplätze. Ausreichend Nahrung, die vorwiegend aus wirbellosen Tieren besteht, sollte es natürlich auch geben.

Lediglich dicht bebaute Stadtgebiete sowie geschlossene Waldgebiete werden von der Bachstelze nicht besiedelt. Denn am liebsten mag sie offene oder halboffene Lebensräume. Bevor der Mensch durch die Abholzung viel Offenland geschaffen hat, besiedelte die Bachstelze hauptsächlich Uferbereiche von Fließgewässern. Hier hat sie ausreichend offene Flächen zur Nahrungssuche gefunden.

Vor allem für Einsteiger in die Ornithologie ist die Bachstelze eine Beobachtung wert. Zum einen, weil sie schön anzusehen und zu beobachten ist. Zum anderen, weil sie aufgrund ihrer charakteristischen schwarz-weiß-grauen Färbung leicht zu erkennen ist. Männliche und weibliche Tiere sind ähnlich gefärbt. Allerdings ist die Färbung des Männchens, vor allem im Prachtkleid, kontrastreicher. Verwechslungsgefahr besteht mit der vor allem in Großbritannien vorkommenden Trauerbachstelze. In Deutschland kann diese an der Nordsee beobachtet werden.

Anders als es ihr Name vermuten lässt, sind Bachstelzen nicht auf Bäche angewiesen. Sie nehmen Gebiete mit Gewässer jedoch gerne an und sind dort oft zu beobachten. Die Nahrungssuche findet sowohl im Flug, als auch zu Fuß statt.

Am Boden lässt sich ihr charakteristisches Schwanzwippen beobachten. Diese Eigenart führte zu etlichen lokalen Namen für die Bachstelze. So wird sie in Westfalen zum Beispiel Wippstiärtken genannt, in Köln und Umgebung hört sie auf den tollen Namen Wibbelstetzje. Ähnliche Bezeichnungen für die Bachstelze gibt es auch in anderen Landstrichen Deutschlands.

Die Nahrungssuche in der Luft ist besonders eindrucksvoll zu beobachten. Ihre Beute erspäht sie sowohl vom Boden, als auch von Warten aus. Weitaus seltener kann man beobachten, wie sie aus dem Rüttelflug heraus Beute macht.

Wie andere Arten auch hält sich die Bachstelze gerne auf Weideflächen auf. Hier erbeutet sie von den Weidetieren aufgescheuchte Insekten oder macht sich die Anziehungskraft von Dunghaufen auf Insekten zunutze. Ein ähnliches Verhalten kennt man beispielsweise von, vor allem jungen, Staren.

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