An der Dornenhecke, die Dornröschens Schloss umgab, hätte die Dorngrasmücke ihre helle Freude gehabt. Insbesondere während der Brut liebt sie solche Hecken – je verwilderter, desto besser. Neben Spinnen, Insekten und Weichtieren zählen auch Beeren zur Nahrung der Dorngrasmücke – in Brombeerhecken muss sie dafür noch nicht einmal das Nest verlassen.
Als Sommervogel ist die Dorngrasmücke nur von April bis September bei uns anzutreffen. In den nächsten Wochen wird sie ihre lange Reise in den Süden antreten. Viele Tausend Kilometer legt sie bis in die Sahelzone, südlich der Sahara, zurück. Im Jahr 1969 kamen nur wenige der Dorngrasmücken aus dem Winterquartier zurück. Der Grund lag in einer schweren Dürre, die sich im Winter ereignet hatte. Bis heute hat sich der Bestand nicht vollständig davon erholt.
Ein Stückchen Wildnis im eigenen Garten ist deshalb ein wichtiger Beitrag für den Schutz der Dorngrasmücke. Also, einfach mal die Füße hochlegen und der Natur beim Wachsen zuschauen.