Die Eiderente

Die Eiderente kommt wuchtiger daher als die allseits bekannte Stockente. Der wunderschöne Vogel wird bis zu 2,8 Kilogramm schwer und erreicht dabei eine Größe von bis zu 70 Zentimetern (zum Vergleich: die Stockente bringt 1,5 Kilogramm bei einer Größe von bis zu 65 Zentimetern auf die Waage). Einzigartig ist die extrem hohe Schnabelwurzel, die direkt in die Stirn übergeht. Ein solches Profil kommt bei keiner anderen Ente vor. An ihrem keilförmigen Kopf ist die Eiderente also problemlos zu identifizieren.

Die Nahrung
 
Die Eiderente weist in der Art ihrer Ernährung einen Unterschied zu anderen Entenarten auf. Denn zu ihrer Nahrung gehören auch Fische. Daneben stehen aber viele andere Beutetiere auf ihrer Liste. Pflanzliche Kost spielt hingegen eine untergeordnete Rolle.
Vor allem zur Brutzeit kann man die weiblichen Tiere dabei beobachten, wie sie in der Umgebung ihres Nestes auch Pflanzen zu Ernährungszwecken nutzen. Ihre absolute Lieblingsnahrung sind allerdings Muscheln. Bis zu 40 Millimetern dürfen sie groß sein. Die Art wechselt hierbei. An der Küste sind zum Beispiel Miesmuschelbänke beliebt. Im Landesinneren wird hingegen auch gerne auf die bei uns ursprünglich nicht heimische Dreikantmuschel zurückgegriffen. Außerdem ist die Nahrungspalette der Eiderente durch Krebstierchen und Schnecken noch breiter aufgestellt.

Auch in der Beschaffung der Nahrung ist die Eiderente breit aufgestellt. Sie sucht das Watt ab, gräbt im Sand und durchsucht den von der Flut angespülten Seetang nach kleinen Tierchen.
Und noch etwas anderes kann die Eiderente gut: tauchen. Unter Wasser kann sie, mithilfe ihres kräftigen Schnabels, Muscheln abreißen. In der Regel taucht sie hierbei bis zu 6 Meter tief. Allerdings scheinen ihre Fähigkeiten noch weiter zu gehen, denn es wurde bereits eine Tauchtiefe von bis zu 50 Metern beschrieben!

Die Muscheln werden vor dem Essen nicht geknackt. Eiderenten fressen sie komplett mit Schalen. Erst im Magen öffnen sie sich. Der nicht zu verwertenden Schalen entledigen sich die Eiderenten in Form von Speiballen.
Mit der Nahrung nehmen Eiderenten viel Salz auf. Auch hierfür haben sie eine Lösung: Überschüssiges Salz wird über spezielle Drüsen in der Stirn abgesondert.
 

Die Brut

Eiderenten können bis zu 15 Jahre alt werden. Meist werden die Männchen schwerer, größer und auch älter als die weiblichen Tiere. Eiderenten sind gesellige Tiere und daher oft in großen Trupps zu beobachten.
Sie legen von April bis Juni meist 4 bis 6 Eier. Das Brutverhalten ist dabei sehr unterschiedlich. Je nach Gegend brüten sie alleine oder in Gruppen unterschiedlicher Größe. In Island zum Beispiel gibt es Kolonien mit einer Größe von bis zu 1.000 Brutpaaren. Auch die Art des Nestbaus ist bei der Eiderente unterschiedlich und wird immer den jeweiligen Gegebenheiten des Brutgebietes angepasst. Von einfachen Mulden im Boden über das Nutzen von alten Möwennestern bis hin zu Nestern auf Bäumen in bewaldeten Gebieten kommt da alles vor. Die Eiderente ist damit kein Bodenbrüter im klassischen Sinne.
Sehr gerne nutzen sie ihre Brutplätze regelmäßig, was einen direkten Einfluss auf die Vegetation im Nestumfeld hat. So ändert sich die vegetative Artzusammensetzung im Umkreis der Nester aufgrund des erhöhten Nährstoffes durch den Entenkot sichtbar.

Der schwarze Tod

Traurige Berühmtheit erlangen die Eiderenten in Deutschland während der Pallas Katastrophe in der Nordsee im Jahre 1998. Damals havarierte ein Holzfrachter, Öl trat aus. Die Folgen für die Tiere waren verheerend. Etwa 16.000 Seevögel sind dabei ums Leben gekommen. Am meisten betroffen waren Eider- und Trauerenten. Die Pallas Katastrophe löste damit das größte Vogelsterben an der deutschen Küste durch eine Ölpest aus, die es je gegeben hat. Man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Pallas kein Holzfrachter, sondern ein Öltanker gewesen wäre.

Übrigens: Auf dem Bild seht ihr hinten das farbenfrohe Männchen und vorne das schlichter gefärbte Weibchen.

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