Schön gelb: die Goldammer
Der Vogel des Jahres 1999 (in der Schweiz 2002) ist die häufigste Ammer in Deutschland. Sie kann auch im Winter bei uns beobachtet werden. Im weißen Schnee leuchtet ihr gelbes Gefieder durch den Kontrast besonders schön. Dennoch, sie ist ein Schneeflüchter. Harte Winter treiben den Teilzieher in schneefreie Regionen. Frankreich und Spanien sind dann beliebte Orte für sie. Vermutlich ist sie auch deshalb ein eher seltener Gast am Futterhaus im Garten. Sollte sie doch mal vorbeischauen, sammelt sie ihre Nahrung meist am Boden auf.
Die Goldammer begeistert uns mit einer langen Gesangperiode. So kann man ihren Liedern von Februar an bis weit in den Herbst hinein lauschen. Am besten klappt das in einer offenen Landschaft mit abwechslungsreichen Hecken, vereinzelten Bäumen und bestenfalls unbewirtschafteten Brachflächen.
Und genau hier liegt auch das Problem. Die Bestände der Goldammer sind rückläufig, die Gründe dafür vielfältig: das Insektensterben, das Wegfallen von Brachflächen, Hecken und Grünstreifen, die zunehmende Flächenversieglung und die Ausdehnung von Siedlungsbereichen. Auch werden Wiesen und Weiden viel zu früh und viel zu oft gemäht. Mit Problemen dieser Art haben viele Tiere zu kämpfen. Vor allem Vögel, die sich von Insekten ernähren sind davon betroffen. Ein Umdenken in den oben beschriebenen Problemfeldern ist daher dringend nötig.
Da die Goldammer ein eher seltener Gast in unseren Gärten ist, können wir dort nicht allzu viel für sie tun. Vielmehr müssen wir Einfluss nehmen und Politiker auf die Belange der Tierwelt hinweisen. Gerade auf lokaler Ebene lässt sich da – nicht zuletzt in Zusammenarbeit mit verantwortungsbewussten Landwirten - vielleicht das Eine oder Andere bewirken. Wichtig wäre das Anlegen von Hecken und Grünstreifen, die Schaffung oder der Erhalt von Brachflächen, eine späte Mahd von Wiesen und Weiden. Perfekt wäre natürlich auch ein Verzicht auf Pestizide. Vor allem der Bioanbau bietet hier wichtige Anknüpfungspunkte.
Die Goldammer ernährt sich von Samen und von Insekten und Spinnen. Dabei ist die tierische Nahrung vor allem für den Nachwuchs gedacht. Erwachsene Goldammern futtern hauptsächlich Samen, vor allem im Winter natürlich. Bei der Nahrungssuche kann man sie am besten in den Morgen- und Abendstunden beobachten. Häufig sind sie in kleinen Trupps unterwegs und wegen ihrer Färbung schon aus einiger Entfernung zu entdecken.
Die Goldammer
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