Auf den ersten Blick fristet die Heckenbraunelle ein unauffälliges Dasein. Am liebsten hält sie sich im dichten Gestrüpp auf, und wenn man sie doch einmal zu Gesicht bekommt, erscheint sie eher unscheinbar. Ihr Federkleid macht sie im wahrsten Sinne des Wortes zu einer grau(-braun)en Maus unter den Singvögeln. Die Taktik geht auf, denn durch die graue Färbung an Nacken und Kehle und den dunkelbraun gestrichelten Rücken ist sie in einer Hecke gut getarnt.
Doch hinter der unscheinbaren Fassade steckt eine ungewöhnliche Lebensweise. Meine Oma würde das Paarungsverhalten der Heckenbraunelle unter „schlamperte Verhältnisse“ verbuchen. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben ihr eigenes Revier und so kommt es dazu, dass überall dort, wo sich die Reviere überschneiden, Paarungen stattfinden. So kann es vorkommen, dass sich sowohl Weibchen als auch Männchen mit verschiedenen Partnern paaren. Bei der Aufzucht der Jungen kann das polygame Weibchen auf die Hilfe von mehreren Männchen hoffen – denn es kümmern sich alle beteiligten Eltern gemeinsam um das Nest, und das ganz ohne Rivalitäten.
Die Heckenbraunelle
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