Die Kanadagans ist zwar – getreu ihrem Namen – in Kanada beheimatet. Allerdings brütet sie heute auch bei uns in Deutschland. Bereits im 17. Jahrhundert wurde die Gans vom Menschen nach Europa gebracht. Aus eigener Kraft wäre sie vermutlich nicht hierher gelangt. Im Laufe der Jahrhunderte fanden in verschiedenen europäischen Ländern Ansiedlungen statt. Seitdem hat sich die Kanadagans weit verbreitet.
Die Brut hat bereits im April stattgefunden. Nachdem sich der Nachwuchs aus seinem Ei gepellt hat, gibt es viel zu entdecken und zu lernen. Mit Argusaugen halten die Eltern die Umgebung im Blick und jagen Feinde lautstark davon. Erst im Alter von etwa zwei Monaten können sie sich zu ihrem ersten Flug in die Luft erheben. Im Spätsommer und Frühherbst lassen sich die Familienverbände beim Flugunterricht beobachten. Über Flüssen, Feldern und Siedlungen hinweg ziehen sie ihre Kreise – begleitet von einem lautstarken Gesang. Was sie sich wohl erzählen?
Im Winter lassen sich Kanadagänse aus dem Norden Europas bei uns nieder. Vor allem an der Küste finden sie ungestörte Lebensräume und reichhaltige Nahrungsvorkommen. Wenn es in der kalten Jahreszeit zu ungemütlich wird, ziehen die Gänse weiter nach Süden. Wo es lang geht, müssen die jungen Kanadagänse erst von den Eltern lernen. Denn die Zugrouten sind bei ihnen nicht genetisch festgelegt. Den Winter verbringen die Familien gemeinsam und auch im nächsten Jahr kann man sie noch Seite an Seite beobachten.
Zähne auf der Zunge
Gänse besitzen am Zungen- und Schnabelrand eine Reihe spitzer Werkzeuge. Biologisch gesehen handelt es sich nicht um Zähne, sondern um Hornlamellen. Mit ihnen filtern sie Nahrung aus dem Wasser.
Die Kanadagans
Kommentar schreiben