Die Mandarinente

Ihren Ursprung hat die Mandarinente in Ostasien. Dort ist ihre Verbreitung durch den Verlust des überlebenswichtigen Lebensraums allerdings stark zurückgegangen. Doch im Laufe der Zeit konnte sich die Mandarinente in Europa ansiedeln und ist heute mit ihrem bunten Gefieder auch auf deutschen Seen ein Farbklecks.

Die weibliche Mandarinente erkennen

Mandarinenten sind aufgrund ihrer auffälligen Färbung leicht zu erkennen. Allerdings zählt das, wie so oft in der Vogelwelt, nur für das Männchen. Die weiblichen Mandarinenten sind weitaus schlichter gefärbt. Ihre Grundfarbe ist ein unscheinbares Grau oder Grau-Braun. Doch es gibt Merkmale, an denen man sie erkennen kann: Die Augen sind von einem weißen Kranz umgeben, welcher über einen verlängerten Lidstrich nach hinten ausläuft.

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Verwechslungsgefahr besteht mit den Weibchen der Brautente. Sie sind etwas größer als die Mandarinentenweibchen. Außerdem sind die Weibchen der Mandarinente an den Flanken gröber gefleckt und einen schmaleren Augenring und einen filigraneren Lidstrich.

Drei Unterscheidungsmerkmale, ein Problem. Vor allem dem nicht geübten Vogelbeobachter helfen die Merkmale nur, wenn man die Arten nebeneinander vor Augen hat. Da ist es gut, dass es auch ein Merkmal zur Unterscheidung gibt, wofür ein direkter Vergleich nicht notwendig ist: Der Schnabel der Mandarinentenweibchen ist rötlich-orange mit heller Spitze. Die Weibchen der Brautente hingegen verfügen über einen dunkelgrauen Schnabel mit fast schwarzer Spitze.
Doch aufgepasst! Nach dem Schlüpfen ist der Schnabel der Mandarinenten noch dunkelbraungrau gefärbt mit einer rotbraunen Spitze. Erst mit zunehmendem Alter verfärbt sich der Schnabel bis er bei adulten Vögeln schließlich die charakteristische Färbung aufweist.

Die Fortpflanzung der Mandarinente

Bereits in ihrem ersten Lebensjahr erlangt die Mandarinente die Geschlechtsreife. Zu einer massenhaften Vermehrung der schönen Ente kommt es deswegen aber nicht. Die Reproduktionsraten von einjährigen Weibchen sind deutlich niedriger als die von älteren Tieren.

Für begeisterte Naturbeobachter hält die Mandarinente eine Besonderheit bereit: Die Zeit der Paarbildung beginnt bei ihr schon zu Beginn des Winters. Für uns ist vor allem das Imponiergehabe der männlichen Tiere schön zu beobachten. So kann auch ein ereignisarmer Wintertag am See zu einem wundervollen Naturerlebnis werden.

Es kommt häufig vor, dass Mandarinentenpaare jahrelang zusammen bleiben. Da verwundert es nicht, dass sie in China als Symbol für die Treue gilt. Außerdem erfreuen sich die Menschen an ihrem wunderschönen Aussehen. Da ihr Fleisch als nicht sonderlich schmackhaft gilt, wurde die Mandarinente glücklicherweise nie im großen Stil gejagt.

Bleibt zu hoffen, dass wir an diesem positiven Verhältnis festhalten. Immer wieder tauchen Stimmen auf, die die Mandarinente ablehnen, da sie bei uns nicht heimisch ist. Hierbei wird zumeist argumentiert, dass sie als Höhlenbrüter mit zum Teil seltenen einheimischen Arten um die wenigen Höhlen konkurriert. Ob es Beeinträchtigungen für heimische Arten gibt, ist aber nicht bewiesen. Was bei Diskussionen dieser Art leider oft in Vergessenheit gerät, ist die Tatsache, dass wir Menschen dafür verantwortlich sind, dass die Brutplätze für Höhlenbrüter so rar gesät sind. Es liegt in unserer Verantwortung, Verbesserungen herbeizuführen. Natürliche Bruthöhlen müssen erhalten und die Bildung neuer unterstützt werden.

Lebensraum und Nistplatz

Die Mandarinente bevorzugt als Lebensraum nährstoffarme (auch als „oligotroph“ bezeichnete) Binnengewässer. Damit sie sich an einem Gewässer heimisch fühlt, ist ein möglichst alter Baumbestand in direkter Gewässerumgebung wichtig. Alt deswegen, weil vor allem alte Bäume Höhlen bereithalten. Diese nutzt die Mandarinente zur Brut. Dabei lässt sie sich auch von größeren Höhen nicht abhalten und nimmt sogar Behausungen an, die bis zu neun Meter hoch im Baum liegen.

Um sich ihre Nistplätze einfacher erschließen zu können, ist die Mandarinente perfekt an diese Art des Nistens angepasst. So verfügt sie über spitze Krallen, die auch dort eine sichere Fortbewegung ermöglichen, wo das Anfliegen nicht möglich wäre. Wenn es sich bei diesen Höhlenbäumen zum Beispiel um Eichen oder Buchen handelt, werden diese von der Mandarinente übrigens gleich doppelt genutzt. Denn sie weiß nicht nur die bereitgestellten Höhlen zu schätzen, sondern nimmt auch die Eicheln und Bucheckern als energiereiche Nahrungsquelle gerne entgegen.

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