Die Mehlschwalbe

Die Mehlschwalbe ist ein klassischer Kulturfolger. Wir treffen sie hierzulande heute fast ausschließlich in menschlichen Siedlungen an, wo sie sich bevorzugt an Gebäuden niederlässt. Hier baut sie ihr Nest und zieht ihren Nachwuchs groß. Allerdings geschieht das leider immer seltener. Denn der flinke Singvogel wird vielerorts verdrängt, mitunter wird er sogar als störend wahrgenommen und vertrieben. Dass die Mehlschwalbe seit jeher als Glücksbringer gilt, hilft ihr bei dieser Problematik leider auch nicht.

Ist die Brutzeit gekommen, liebt die Mehlschwalbe die Gesellschaft. Je nachdem, wie es vor Ort aussieht, kommen sie dabei zu großen Kolonien zusammen. Am liebsten sind ihr helle, raue Wände, die durch ein Vordach oder ein Dachüberstand gut geschützt sind. Raue Wände nutzen ihr, weil hier ihre Nester den besten Halt finden. Und die Fläche unterhalb von Überständen erfreut sich deswegen so großer Beliebtheit, weil die Tiere hier vor der Witterung geschützt sind. Leider ergeben sich hieraus auch zwei Probleme. Zum einen ist heute eine Bauweise ohne Überstände modern. Zum anderen verschwinden mehr und mehr raue Wände, weil bei Gebäudesanierungen die Bedürfnisse der Tiere allzu oft unbeachtet bleiben. Ein weiterer Punkt, der den Mehlschwalben vielerorts zusetzt, ist der Ausbau und damit die Versiegelung von Straßen. Dadurch verschwinden Pfützen, welche für die Lehmbauweise ihrer Nester unerlässlich sind.

Hat die Mehlschwalbe einen geeigneten Standort gefunden und den Nestbau erfolgreich abgeschlossen, bebrütet sie ihre etwa 2 bis 6 Eier ungefähr 14 Tage lang. Beide Elternteile gehen abwechselnd dieser Tätigkeit nach. Sind die Kleinen geschlüpft, bleiben sie noch 26 bis 29 Tage im Nest. Doch auch nach dem Verlassen ihrer Kinderstube werden sie von den Eltern weiter mit Nahrung versorgt. Je nachdem, wie die Bedingungen vor Ort sind, ist auch eine zweite Brut möglich. Die Regel ist das aber nicht.

Tipp: Bei vielen Menschen stoßen die Tiere wegen ihres Geschäftes leider auf starke Ablehnung. Mehlschwalben sind nämlich sehr reinliche Tiere und halten ihr Nest stets sauber. Die Fläche unterhalb eines Nestes ist während der Brut also durchgängig stark verschmutzt. Allerdings kann hier leicht Abhilfe geschaffen werden: 50 Zentimeter unterhalb des Nestes kann ein bestenfalls etwa 30 cm breites Brett angebracht werden. Damit wäre das Brett doppelt so breit wie das Nest und kann den Kot auffangen. Am Ende der Brutsaison kann dieses Brett einfach gesäubert werden.

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