Die Nilgans

Die Nilgans kommt ursprünglich aus Afrika. Bereits im alten Ägypten war sie als Parkvogel bekannt. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert wurde die Nilgans nach Westeuropa gebracht, um sie dort in Parks, Menagerien und Zoos zu halten. Im Laufe der Zeit flüchteten einige der bunten Vögel und ließen sich in der Natur nieder. Seit den 1960er Jahren sind Nilganspopulationen in den Niederlanden bekannt und seit den 1980er Jahren auch in Deutschland – insbesondere am Niederrhein.
Die Nilgans ernährt sich vorwiegend pflanzlich. Um ihren Hunger zu stillen, fliegt sie am liebsten Weideflächen oder abgeerntete Getreidefelder an.

Aufgrund ihrer Verbreitung zählt die Nilgans zu den erfolgreichen Neozoen – das sind Tierarten, die mit der Hilfe des Menschen nach Deutschland gekommen sind und sich in der freien Wildbahn angesiedelt haben. Obwohl die Nilgans in vielen europäischen Ländern brütet, wird sie nicht als „europäische“ Art im Sinne der EU-Vogelschutzrichtlinien geschützt. Weil sie wie die Kanadagans vielerorts einen schlechten Ruf hat, wird sie in einigen Bundesländern sogar gejagt. Allein in NRW wurden im Jahr 2015/16 8.791 Nilgänse getötet – Tendenz steigend. Begründet wird das mit ihrer starken Ausbreitung und ihrer angeblichen Gefahr für die Vorkommen anderer Vogelarten – nachgewiesen werden konnte das allerdings nicht.

Die Brut

Bei der Wahl ihres Lebensraums ist die Nilgans wenig anspruchsvoll – sie brütet sowohl am Boden als auch in alten Nestern auf Bäumen. Sogar auf Gebäuden baut sie ihr Nest.

Das Brutverhalten der Nilgans unterscheidet sich stark, je nachdem wo sie lebt. In ihren natürlichen Verbreitungsgebieten, die von Regen- und Trockenzeiten dominiert werden, beginnt die Fortpflanzungszeit mit dem Einsetzen der Regenzeit. Aber selbst für den afrikanischen Kontinent lässt sich kein einheitliches Bild erkennen. So kann zum Beispiel in Kenia über das ganze Jahr verteilt das Brutgeschehen bei den Nilgänsen beobachtet werden.

Bei uns in Deutschland liegt der Schwerpunkt der Brut in den Monaten März bis Mai. Doch auch später im Jahr, in Einzelfällen sogar bis in den November hinein, wurden brütende Nilgänse gesehen. Hierbei wird vermutet, dass es sich um ein Zweit- oder sogar um Drittgelege handelt. Während in Afrika solche Besonderheiten bisher nicht nachgewiesen wurden, sind sie aus Zoos durchaus bekannt.

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