Die Aaskrähe tritt in zwei unterschiedlichen Farbmorphen auf. Zum einen gibt es die Nebelkrähe und zum anderen die Rabenkrähe. Sie unterscheiden sich in Bezug auf ihr Verbreitungsgebiet und ihre Gefiederfärbung. Während die grau-schwarz gefärbte Nebelkrähe vor allem im östlichen Europa verbreitet ist, kommt die schwarze Rabenkrähe vor allem im westlichen Europa vor. Die Elbe wird dabei zwar als grobe Grenze herangezogen, allerdings kann zum Beispiel die Nebelkrähe auch in Großbritannien und den Niederlanden beobachtet werden. Außerdem kommt es im Grenzbereich häufig zu einer Hybridisierung, also einer Paarung von Nebel- und Rabenkrähe.
Die Rabenkrähe ist sehr anpassungsfähig. Das spiegelt sich sowohl bei der Art des Lebensraumes, als auch bei der Nahrungsauswahl wieder. Sie besiedelt Städte und Dörfer genauso wie landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft. Aber auch in Parks, Gärten und lichten Wäldern und sogar im Wattenmeer können wir sie antreffen. Als Nahrung kommt für die Rabenkrähe sowohl pflanzliche als auch tierische Kost infrage. Die Liste scheint endlos zu sein: Angefangen bei unserem Müll, Aas, kleinen Wirbeltieren und Schnecken geht es weiter mit Würmern, Insekten und Larven sowie Vogeleiern und anderen Vögeln. Ergänzt wird dieses breite Spektrum noch durch pflanzliche Komponenten wie zum Beispiel Wurzeln oder Sämereien.
Gerade die Tatsache, dass die Rabenkrähe Vögel und Vogeleier auf ihrem Nahrungszettel stehen hat, macht sie bei vielen Menschen nicht sehr beliebt. Es ist aber nicht so, dass die Rabenkrähe einen negativen Einfluss auf den Bestand anderer Vogelarten hat. Dies wurde mittlerweile durch Studien zweifelsfrei bewiesen. Vielmehr ist der teils dramatische Populationsrückgang diverser Vogelarten anthropogen, sprich menschgemacht.
Die Brut
Die Brutzeit der Rabenkrähe beginnt in einem weiten Zeitfenster und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählt das regionale Klima genauso wie das Nahrungsangebot. Bei älteren Tieren spielen auch Erfahrungswerte eine Rolle. In der Natur legen sie ihre Nester meist hoch oben in alten Bäumen an.
Im urbanen Bereich greifen sie aber auch gerne auf andere Möglichkeiten zurück. Gebäudenischen zum Beispiel werden gerne als Brutplatz angenommen. Wichtig ist vor allem eine gute Deckung. Denn Rabenkrähen haben es trotz ihrer stattlichen Größe mit einer ganzen Reihe von Feinden zu tun. Dazu zählen neben dem Menschen der Marder ebenso wie der Habicht, Wanderfalke, Uhu, Kolkrabe oder andere Krähen. Da die Rabenkrähen auch immer wieder mit Infektionskrankheiten zu kämpfen haben, ist die Sterblichkeitsrate mitunter sehr hoch.
Die Bedingungen vor Ort sind immer andere und somit ist auch die Anzahl der erfolgreichen Bruten großen Schwankungen unterlegen. Je nach Region hat die Rabenkrähe es mit Gelegeverlusten zwischen 40 und 93 Prozent zu tun. Bei den waldbrütenden Tieren ist die Verlustrate allgemein höher als bei in der Stadt lebenden Tieren.
Die Rabenkrähe
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