Die Rohrweihe

Die Rohrweihe benötigt für die Jagd ausreichend Offenland mit Beute. Hier kann man ihren eleganten Flug beobachten. Die Brut findet hingegen versteckt, wie ihr Name verrät, in Schilf- oder Röhrichtbeständen statt. Doch immer öfter nimmt sie auch Raps- oder Getreidefelder. Vermutlich, weil ihre ursprünglichen Brutplätze seltener werden.
Hier begegnet sie den für Bodenbrüter typischen Gefahren. Um der Rohrweihe zu helfen, ist es wichtig, dass sie geeignete Brutgebiete findet und dort vor allem während der Brutzeit ungestört ist.

Zwar ist die Rohrweihe etwa so groß wie ein Mäusebussard, aber deutlich schlanker und schmalflügeliger. Das Weibchen ist mit einem Gewicht von etwa 740 Gramm wuchtiger als das etwa 200 Gramm leichtere Männchen. In der Luft fällt die Rohrweihe durch ihren schaukelnden Suchflug auf, bei dem oft ihre Füße herabbaumeln.

An ihren Brutplatz stellt die Rohrweihe keine großen Ansprüche. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mitunter brütet sie auch an kleinen Gewässern in Menschennähe. Hier müssen sie lediglich ausreichend Schilf und Ruhe finden.

Die Größe des Jagdgebietes kann stark variieren. Sie hängt hauptsächlich mit der Menge an Beutetieren zusammen. Allerdings ist die Rohrweihe flexibel. Sie ernährt sich von kleinen Säugetieren genauso wie von anderen Vögeln. Mit etwa 70 bis 80 % machen Vögel den größten Teil der Beute aus. Vor allem bei Singvögeln greift die Rohrweihe gerne auf Jungtiere zurück.

Über dem Land jagt die Rohrweihe oft im angesprochenen Suchflug. Dabei fliegt sie tief und gibt uns die Möglichkeit, sie zu beobachten. Seltener jagt die Rohrweihe auch über dem Wasser. Hier geht sie strategisch vor: Sie sucht sich einen Vogel als Beute aus und ermattet ihn durch ständige Angriffe. Irgendwann ist er durch die Flucht derart geschwächt, dass die Rohrweihe nur noch zugreifen braucht.

Im Brutgeschäft gibt es bei der Rohrweihe eine klare Aufgabenteilung. Das Weibchen baut den Horst und brütet. Das Männchen versorgt sie mit Nahrung. Nach etwa 31 bis 34 Tagen schlüpft der Nachwuchs aus den 3 bis 6 Eiern. Nun hat das Männchen die gesamte Familie mit Nahrung zu versorgen. Nachdem er sie beim Weibchen abgegeben hat, übernimmt sie die Fütterung. Allerdings kann es passieren, dass das Männchen die Versorgung schon einstellt, bevor der Nachwuchs das Nest verlässt. Dann liegt die gesamte Verantwortung beim Weibchen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Männchen mitunter zwei Weibchen haben und somit auch zwei Bruten zu versorgen haben. Angesichts des Kraftaufwands ist das nicht häufig, aber dennoch möglich.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.