Seevögel als Beifang

Immer wieder sind Berichte zu lesen, in denen von "Beifang" in der Fischerei die Rede ist. Dieser Begriff umfasst Tiere, deren Fang von den Fischern nicht beabsichtigt war. Neben zum Beispiel Haien, Walen und Delfinen sind hiervon auch oft Seevögel betroffen. Was liegt da näher als die Vermutung, dass diese Tatsache negative Auswirkungen auf ihren Bestand hat? Nur Gewissheit gab es darüber keine. Bis jetzt.

Im Auftrag der Vogelschutzorganisation BirdLife International wurde eine Studie angefertigt. Das Forscherteam sollte herausfinden, mit welchen Gefahren Seevögel zu kämpfen haben und ob sie sich auf die Bestandsentwicklungen auswirken. Dabei wurden drei Hauptgefährdungspunkte ausgemacht: der angesprochene Beifang in der Fischerei, der Klimawandel und die Bedrohung durch invasive Arten, die in der Regel vom Menschen eingeführt wurden. Lokal können allerdings weitere Gefährdungen dazu kommen.

Hinzu kommen punktuelle Bedrohungen, die lokal variieren und nicht zwingend ein generelles Problem sind. Darunter fallen zum Beispiel das Sammeln von Vogeleiern durch den Menschen oder die direkte Jagd auf Vögel. Auch Plastik und andere Verschmutzungen stellen eine ernst zu nehmende Gefahr für die Vögel der Meere dar.

Als Seevögel werden übrigens jene Vögel bezeichnet, die zum Beispiel durch die Art ihrer Ernährung alternativlos an den Lebensraum Meer gebunden sind. Sie kommen nur selten an Land, in der Regel nur, um dort zu nisten. Auch bei uns leben Seevögel – beispielsweise die auf Helgoland brütenden Basstölpel und Trottellummen. Aber auch verschiedene Enten- und Möwenarten, sowie viele weitere Arten, gehören dazu.

Für ihren Schutz ist es zum einen notwendig, dass Vögel weder aus Versehen noch absichtlich getötet werden. Wir müssen zum anderen die Verschmutzung der Meere stoppen. Hier können wir alle unseren Beitrag leisten. Außerdem müssen wir vermehrt darauf acht geben, dass wir bestehende Ökosysteme nicht weiter durch das Einführen fremder Arten aus dem Gleichgewicht bringen. Schlussendlich muss endlich gewährleistet werden, dass Meeresschutzgebiete nicht nur ausgewiesen werden, sondern hier auch konkrete Maßnahmen ergriffen und durchgesetzt werden.

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